Das Recht auf Bildung und die politische Lage der Massai 

 

Jedes Kind auf der Welt hat Rechte, ganz egal wo es lebt! 
Bildung ist ein Menschenrecht, das für jeden, ohne jegliche Diskriminierung, zugänglich sein sollte. Jedes Kind sollte zur Schule gehen können und die Möglichkeit erhalten, seine eigene Zukunft selbst zu gestalten. 


Zwar besteht in Tansania seit 2002 eine Schulpflicht für die Grundschule, jedoch ist dies nicht umsetzbar, weil viele Familien viel zu weit weg von der nächsten Bildungseinrichtung leben. So wird geschätzt dass ca. 3,5 Millionen Kinder, was 20% der Kinder im schulpflichtigen Alter darstellt, keinen Zugang zu Bildung haben. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Dunkelziffer noch um einiges höher ist. Von den eingeschulten Kindern schließen nur knapp 70% die Grundschule ab. Meist fehlt es an finanziellen Möglichkeiten der Familien, aber auch am Mangel qualifizierter Lehrkräfte. 


Noch schwieriger wird es für Kinder aus einer Massai Familie. Massai leben in Krals in den Hochebenen Tansanias, weit entfernt von Städten und Dörfern. Es gibt keine Schulen, Geschäfte, Fernseher, Radio oder Computer. 
Sie lernen überlebensnotwendige Dinge wie Kühe melken, welche Kühe die beste Milch geben und wo die besten Weideplätze für die Rinder zu finden sind. 
Allerdings lernen sie weder lesen, schreiben noch rechnen. Nur einer, i.d.R. ein Junge, wird von der Großfamilie ausgewählt, um eine Schule zu besuchen. Meist liegt die nächste Schule jedoch 1-2 Stunden Fußmarsch vom Kral entfernt. Zudem ist ein Schulbesuch sehr teuer für ein Volk, das von Ziegen und Rindern lebt. Denn es müssen Schulmaterialien wie Bücher, Stifte und Uniformen gekauft werden. Nicht selten müssen die Familien dafür zehn Rinder, oder mehr, verkaufen. 


Es wird aber zunehmend wichtiger, dass auch Massai Kinder Zugang zu Bildung erhalten und politische Mitsprache bekommen! 
Denn ihr Stammgebiet wird durch die stetige Ausweitung von Jagdrevieren (u.a. für Luxus-Jagd- Ressorts vornehmlich für Gäste aus Dubai) und Nationalparks stark verkleinert. Immer mehr Stämme werden gewaltsam vertrieben. Auch der Klimawandel und die damit einhergehenden Probleme zwingen sie zu einem Wandel. Ihr Vieh verendet, weil immer weniger fruchtbare Weideplätze zur Verfügung stehen. Von der Regierung werden sie weiterhin diskriminiert und haben kaum bis gar keinen Einfluss auf die Politik.